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Geil oder hoffnungslos? – Eindrücke von der Future of – Konferenz

Wie entwickeln sich die verschiedenen Bereiche unseres Lebens und der Wirtschaft? Auf welche Herausforderungen und Chancen haben wir uns einzustellen?

Neben Zeix sprachen noch 11 weitere Experten über verschiedene Gebiete von Konsumverhalten über Energieversorgung bis zur Nanotechnologie an der «Future of»-Konferenz.

Der erste Redner Daniel Niklaus beendete seine Rede gleich mit einem „Die Zukunft wird geil!“, wogegen der Energieforscher Prof. Dr. Henrik Nordborg den Karl-Kraus-Spruch „Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.“ setzte.

Als UX-Architektin habe ich aus dieser Konferenz mitgenommen, dass die Gestaltung von User Interfaces in Zukunft vielfältiger und anspruchsvoller wird.

Denn immer mehr menschliche Entscheidungen werden aufgrund von Daten getroffen, die wir nicht erfühlen oder beobachten können. Wir sind also darauf angewiesen, dass uns diese Daten so angezeigt werden, dass wir sie schnell und richtig interpretieren können.

Dazu ein Beispiel, das ich aus eigener Erfahrung kenne und das auch einer der Referenten erwähnt hat: Kann uns die Anzeige des Wasserverbrauchs dazu bringen, weniger lang zu duschen? Viel wirkungsvoller als die einfache Anzeige der Literzahl ist sicher die Idee von amphiro, einen Eisbär auf einer Scholle darzustellen, die während des Duschens dahinschmilzt.

Irgendwann ertrinkt der Eisbär… Mein Sohn wollte aus Angst um den Eisbären gar nicht mehr duschen! Dieses von der ewz vertriebene Gerät hat wahrscheinlich schon viele Langduscher auf emotionale Weise dazu bewegt, sich kürzer zu fassen.

Je nachdem, wie die Anzeige die Daten für den User darstellt, unterstützt sie eine Entscheidung in eine bestimmte Richtung.

Als Gestalter von User Interfaces werden wir also eine immer höhere Verantwortung tragen. Insofern sehe ich die Zukunft auf keinen Fall als hoffnungslos, aber auch nicht automatisch als «geil». Ich freue mich darauf, sie mitzugestalten.

Als einzige weibliche Referentin bin ich ausserdem entschlossen, die Gestaltung der Zukunft nicht allein den Männern zu überlassen und hoffe, dass es bei der nächsten Ausgabe der Konferenz deutlich mehr weibliche Impulse gibt ;-).

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